Tik, tik, tik, zwitscher, zwitscher - Frühlingsbeginn mit Zaunkönigen

Für private Auftraggeber habe ich Zaunkönige gezeichnet, die auch erst später so wunderbar zwitschern (die Zaunkönige, nicht die Auftraggeber), nämlich zur Balzzeit im April. Unglaublich mit welcher Lautstärke und Ausdauer diese kleinen Kerle dann trällern - irgendwann im Winter ließ sich auch schon einer hören und brachte für einen Augenblick die Idee von wärmeren Tagen mit sich.

hat der Zaunkönig laut einer Fabel des Aesop siegesgewiss ausgerufen, als er sich aus seinem Versteck in den Schwingen eines Adlers hoch in den Himmel hinaufgeschwungen hatte. Höher noch, als ihn der eigentliche König der Vögel unentdeckt mit sich nach oben getragen hatte. Damit glaubte der Knirps den Wettstreit der Vögel um die Königswürde mühelos gewonnen zu haben, die dem versprochen war, der am höchsten flöge. Die List sollte dem vorwitzigen Betrüger aber nicht wirklich bekommen, denn der zornige Adler jagte ihn in die Tiefe hinab bis in die niedrigsten Hecken, in denen sich der Verfolgte knapp verbergen konnte. Sogar in ein Mauseloch soll er von den anderen Vögeln zur Strafe gesperrt worden sein, aus dem er so flink wie eine Maus auch bald wieder entkommen konnte. Seitdem schmettert er aus dem Untergrund seine Lieder und behauptet unverdrossen und selbstbewusst "König bin ich!", wie manche aus dem melodischen Gesang heraushören wollen.